Dark Ages Venedig
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Adriano De Castello hat ein Haus in Castello (wo sonst…), welches aber gleich in den ersten Modulen abfackeln wird. De Castello ist ein Mann mittleren Alters. Sein dunkles, zurückgelegtes Haar ist von grauen Strähnen durchzogen, was ihm ein distinguiertes Äußeres verleiht. Er hat die Haltung eines Edelmannes, doch hebt er das Kinn ein wenig zu hoch für priesterliche Demut. Er trägt einen gepflegten, kurzen Bart, was sein Gesicht noch dreieckiger und nach unten spitzer erscheinen lässt. Von der Statur her sieht man ihm den Kirchenmann kaum an. Auch sind seine rein weißen Roben aus feinen Stoffen gefertigt, um die Würde der Kirche – oder seine – zu unterstreichen.
De Castello steht bereits recht hoch in der Hierarchie der Stimmen, gehört aber noch nicht selbst dem Tribunal Miseracordium an, welchem der Primus Valoran vorsitzt.
Sphären: Correspondence 3, Entropy 1, Forces 2, Life 4, Matter 3, Mind 2, Prim 3, Geist 2. Arete 6. Foci: Geheime Engelsnamen (Forces), Gesang (Life), christliche Alchemie (Matter), kabbalische Zeichnungen (Correspondence).
Im (alsbald) niedergebrannten Haus lebte neben Adriano auch dessen junger Diakon Nikolaus, der bei dem Brand umkommen wird.
Im Norden der Lagune lebt in einem dicht bewaldeten Gebiet auf einer kleinen Lichtung eine Köhlerin namens Aldiana Brace. Sie ist eine resolut wirkende Frau Mitte Dreißig mit glattem, schulterlangem braunen Haar. Ihr Gesicht wirkt spitz wie bei einer Maus und weist mehrere Narben auf. Sie ist von schlanker Statur und wirkt eher kraftvoll als grazil. Ihr Vater hat sie scheinbar zum Jungen erzogen. Das spiegelt sich auch in ihrem Erscheinungsbild, denn sie trägt Hosen und wahrt den Anstand nur einigermaßen durch eine Lederschürze und feste Stiefel, die darunter hervorlugen. Sie trägt nur robuste Stoffe, gelegentlich auch eine Art Schutzkleidung in Form eines Gambeson. Alles ist ständig rußschwarz.
Sie wirkt zunächst meist ein wenig schroff, doch das ist nur Anschein. Im Grunde fällt es ihr schwer jemandem Hilfe zu versagen, der sie benötigt.
Sie ist eine erwachte Magierin, die vollkommen auf Alchemie fixiert ist. Sie befasst sich ausschließlich mit Feuer in all seinen Facetten. Dadurch ist Aldiana recht unflexibel, aber auf ihrem Spezialgebiet sehr versiert. Sie gehört den Artisanen an und bekleidet den Rang eines Handwerkers. Sie gehört zu einer Gruppe von Artisanen, welche sich in Venedig niedergelassen haben. Deren Chantry ist im Uhrenturm am Markusplatz (wurde eigentlich erst einige Jahrzehnte später errichtet).
Mystisches Wissen leitet sie überwiegend von ihrem Vater ab, einem gewissen Barbossa Brace, einem Meisterschmied der Artisanen. Dieser hat sie als echte Venezianerin erzogen, bevor er 1401 im Dienste Venedigs in einem Scharmützel mit den Truppen des Gian Galeazzo Visconti starb, als er Treviso gegen einen Angriff verteidigte. Er diente dort als Kanonier im Range eines Offiziers. Auch Aldianas Mutter ist bereits vor vielen Jahren gestorben.
Ihre Lieblingswaffe ist eine spezielle Armbrustkonstruktion, welche sie aus ihrem Unterarm (einer Prothese) klappen kann. Diese Armbrust ist mehr ein Fokus ihrer Magie. Es bedarf daher auch keiner zwei Aktionen für Schuss und Magie. Sie feuert damit brennende Bolzen (Forces-Schaden). Das ungewöhnliche ist, dass sie das Gerät ohne Nachladen jede Runde abfeuern kann. Für ihren anderen Arm besitzt sie einen Mechanismus aus Ketten verschiedener Metalle, Edelsteine und mystischer Formeln. Mit seiner Hilfe vermag sie es Energien zu transferieren und ad hoc überschlägige Berechnungen zur Wahrscheinlichkeit anzustellen.
Will: 5 Arete: 5
Forces: 4 Matter: 3 Prime: 3 Entropie: 2 Mind: 1
Die Artisanen unterhalten ein kleineres Chantry im Uhrenturm von San Marco (Torre dell'Orologio), direkt am Piazza San Marco. Dieser Turm ist (hier zumindest) bereits errichtet. Der lombardische Architekt, Mauro Codussi, und auch der Baumeister, Carlo Ranieri, gehören der Loge an. Der Uhrmeister oder auch Temperatore, Meister Hanuš, war mit seinem Gesellen Jakob Zech auch für den Bau der berühmten astronomischen Uhr von Prag verantwortlich. Neben diesen illustren Personen gibt es einige weitere Mitglieder. Da die meisten von ihnen entweder in verschiedenen europäischen Städten Projekte verfolgen oder in ihren Werkstätten alleine an eigenen Projekten arbeiten, sind nur wenige im Haupthaus anzutreffen. Meist findet man dort nur einen oder mehrere der aufgezählten vier. Die Köhlerin Aldiana Brace gehört ebenfalls zu diesem Amalgam, so wie ihr Vater vor ihr.
Die Artisanen unterhalten gute Beziehungen zu verschiedenen Stadtoberen im Senat und den Prokuratoren, weswegen sie auch in so ausgezeichneter Lage residieren und über ausreichend Mittel verfügen. Im Gegenzug versorgen sie die Stadt mit militärischer Ausrüstung, wenn es notwendig ist. Darum brennen Venedigs Schiffe nicht so schnell, darum sind seine Mauern so stark, seine Kanonen so mächtig…
Der angebliche Karmeliter-Mönch Bartolo (repräsentiert durch die Tarot-Karte "The Fool") ist ein erwachter Magus. Er führt eine kriminelle Organisation namens Ardita an.
Der Mönch ist recht groß, nicht dick, aber korpulent und sieht aus, als sei er zwischen 40 und 50 Jahre alt. Er bewegt sich etwas schleppend auf krampfadrigen Beinen, kann aber in der Not auch mal schnell sein. Sein Gesicht wirkt groß, gegerbt und wird von einer großen Nase dominiert, die ihm etwas Trotteliges und Freundliches verleiht (vgl. Pete Postlethwaite). Seine narbige Haut schimmert rötlich, wie bei einem Trinker. Doch das ist er gar nicht (so sehr). Die Haare sind nur noch ein paar graue Fransen. Seine Augen, grau-grüne, sind hellwach und haben ein schelmisches Funkeln. Er trägt einen abgenutzten Mönchshabit aus grobem, rauem, graubraunen Stoff. Stets dabei hat er eine Umhängetasche, seine Bettelschale, sein leicht gebogenes Messer und Kreide.
Sphären: Correspondence 3, Entropy 4, Forces 2, Life 3, Matter 4, Mind 2, Prim 3, Geist 1. Arete 6.
Foci: Anrufungen und Gebete aus den Texten des 12. Apostels, spezielles Krummmesser, originale Handschrift aus dem Evangelium, welche er in einer Kapsel aus Kupfer um den Hals trägt, gezeichnete Symbolik.
Weitere Werte: Stä/Dex: 2, Stam: 3; Cha: 4, Man: 5, Aun: 2, Per: 3, Int: 4, Wit: 4
Offiziell lebt er auf der Straße, doch tatsächlich hat er einen ansehnlichen Unterschlupf auf der Insel San Iuda. Diese wurde von ihm erschaffen und verhüllt, so dass sie niemandem sonst bekannt ist. Sie ist recht klein und befindet sich etwa nördlich von Cannaregio. Da es sein „Reich“ ist, hat er hier zahlreiche Heimvorteile. Es ist aber kein richtiges Umbrareich! Mehr zu ihm findet sich im Eintrag zur Unterwelt-Organisation Ardita.
Ein weiterer Artisan von Rang in der Stadt ist Bertoldus Niger (Berthold Schwarz). Niger ist ein Franziskaner und Alchemist. Er beschäftigt sich mit dem Bau von Kanonen und Schwarzpulver.
Cassio ist ein Spielercharakter. Cassio stammt aus Polynesien, also einem zur Zeit des Spiels völlig unbekannten Teils der Welt. Sein Weg nach Venedig ist verschlungen und er selber hat keine zusammenhängende Erinnerung daran. Als Kleinkind floh seine Mutter mit ihm bis nach China. Von dort gelangten sie später durch das Umbra bis nach Venedig. Hierbei half ihnen ein Falso, ein Tempelhund, der Cassio bis heute begleitet.
Zu seinem Schutz trägt Cassio fast immer eine magische Maske, welche sein Moko (die Gesichtszeichnungen) verbirgt und sein Gesicht so zeigt, wie es ohne diese aussähe. Er kann sie inzwischen willentlich lösen. Diese Maske hat er von seinem Vater erhalten.
Trotz seiner jungen Jahre ist Cassio bereits sehr kräftig. Sein Geischt ist relativ fein geschnitten und passt so recht zu keiner bekannten Kultur.
Cassio ist inzwischen ein Erwachter. Seine Magie ist sehr naturverbunden und an den orientiert sich in seinem Paradigma an den Vorstellungen seines Volkes. Diese kennt er dank eines Schöpfungsliedes, welches sich ihm aus unbekannten Gründen eingebrannt hat und das wie eine Art Gedächtnis seines Volkes fungiert.
Einzelheiten zu seinem Paradigma und Hintergrund finden sich in einem eigenen Block, "Master-Info zu Cassio". Ein paar zusätzliche Informationen, etwa zu seiner Zeit im Waisenhaus, finden sich außerdem im Block "Die Spielercharaktere".
Vom Stil her kommt seine Magie am ehesten den Dreamspeakern nahe. Allerdings hat er eine starke Neigung zu Forces-Magie, speziell zu Feuer. Er ruft dieses leichter herbei als andere, doch es riecht immer etas schwefelig.
Sein Avatar ist heißt Mahuika und ist eine dunkle Gottheit seines Volkes, welcher das Höllenfeuer beherrscht. Wenn Cassio mit dem Feuermagie einsetzt, besteht immer die Möglchkeit, dass dieser die Kontrolle übernimmt, was recht drastische Folgen haben kann.
Diese mächtige Avatar ist unter anderem für Cassios unglaublich starken Willen (Willen 7 & Vorteil Iron Will) verantwortlich.
Consuela ist ein Spielercharakter. Alles zu ihrem Hintergrund findet sich in den Blocks "Master-Info zu Consuela" und "Die Spielercharaktere".
Consuela wuchs in einem Waisenhaus, dem Ospedale della Pietà auf. Sie kam sehr jung dorthin und hat keine Erinnerung an die Zeit davor.
Im Waisenhaus nahm sich eine der Mitarbeiterinnen namens Rosana ihrer an. Rosana ist eigentlich ein Consor aus dem Hause ihres Vaters, eines Magus aus dem untergegangenen Hause Merinita. Von ihr erlernte sie Grundwissen über Kräuter, Schutzzeichen und andere magische Praktiken mit naturalistischem Bezug.
Schon von Kindesbeinen an war es so, dass man sie häufig einfach übersah oder schnell wieder vergaß. Dieser magische Effekt (Arcane) kam ihr meist sehr zugut. Manchmal war diese Eigenschaft aber nachteilhaft und sie musste erst lernen ihn willentlich zu unterdrücken.
Sie ist inzwischen eine Erwachte und von ihrem Paradigma her einer Verbena am nächsten. Ihre Stärken sind aber Gedanken- und Zeitmagie. Letztere fokussiert sie über ihren Gesang. Dies geschah nach ihrem Erwachen zunächst auch unbewusst, so dass sie sich kaum traute zu summen, geschweige denn zu singen. Da sie die Teilnahme am Chor aber in dem Waisenhaus, welches sie aufgenommen hatte verpflichtend war, floh sie schließlich mit ihrem besten Freund Cassio von dort.
Bereits seit Jahren errichtet sie sich eine Art Gedankenbibliothek, ein mentales Konstrukt zur Verwahrung akkurater Erinnerungen. Dies ist eine grundsätzlich nicht-magische Technik.
Consuelas Avatar nimmt die Form eines jungen Mädchens an, welches sie in ihrer Kindheit als imaginäre Freundin für sich erfunden hatte. Das zarte Ding nennt sich Selaiah, hat weißes Haar und schlimme, helle Brandnarben. Trotz seiner fröhlich hellen Gewänder aus einer anderen Zeit und der glockenfeinen Stimme wirkt das Kind fremdartig. Es wäre bildhübsch, wären da nicht überall diese schrecklichen, fast weißen Narben. Ihr Avatar spricht nie über seine Verletzungen. Mehr zu ihm findet sich ebenfalls bei den Hintergründen zu Consuela.
Consuelas Mutter ist eine Sidhe. Von ihr hat sie ihre Affinität für einen speziellen Teil des Umbra geerbt, den Traum, eine Art Ebene, welche von Feenwesen bevölkert wird.
Der Händler Elio Danesi (hat die Tarot-Karte "Two of Questing" von mir erhalten) ist ein langer, schmaler Mann mittleren Alters mit nachlässig gepflegtem Haar, welches dünn und dunkel bis zu den Schultern reicht. Er trägt meist einen langen Mantel, dessen blau schon fast schwarz ist. Die eingenähten silbrigen Linien dienen als Fokus für Kräftemagie (eine Art Schutzschild). Elios Gesicht ist so schmal, dass es gequetscht wirkt. Seine Augen sind finstere Schlitze, die Nase gleicht einem Rabenschnabel, das lange Kinn wird von seinem dünnen Bart noch betont. Auf seinem Kopf hat er eine Schlappmütze, die ähnlich dem Mantel gefertigt ist. Seine Kopfhaut ist unter den Haaren tätowiert - mit einem Gedankenschild. Meist geht von Elio ein ungewöhnlicher Geruch aus – wie Ozon. Er nutzt sehr gerne Kräftemagie in einer explosiven Art und Weise. Sein Fokus sind meist Pulver, gelegentlich Worte und Gesten. Seine Augen leuchten buchstäblich, wenn er seine Feuermagie verwendet und kleinere Dinge beginnen um ihn herum zu schweben.
Elio ist herrisch und intrigant. Sein Hauptinteresse ist das Aufspüren und Vernichten feindlicher Magier in der Stadt. Das sind zurzeit eigentlich alle außer Hermetikern. Auch andere Übernatürliche würde er beseitigen, wenn er sie für wichtig genug erachten würde. Er lebt in einem Haus in San Polo. Seine Verbindungen zur städtischen Kompagnie von Überseehändlern sind gut.
Danesi hat einen Lehrling namens Franco Madido.
Fra Filippo Tommaso Lippi, Hermium Conunctio bani Solificati (hat die Tarot-Karte "Four of Primordialism, Reversed"), ist ein Karmeliterbruder und berühmter Maler. Seine perspektivischen Gestaltung und feine Linienführung zeichnen ihn aus. Er lebt derzeit in der Kirche Santa Maria di Nazareth im westlichsten Teils von Cannaregio. Von seiner Erscheinung her ist er ein nicht sehr großer, rundlicher Mann mit aufmerksamen, hellen, blauen Augen. Wie fast jeder trägt er eine schwarze Kappe, welche in seinem Fall seine abstehenden Ohren noch betont. Blondes Haar lugt unter der Kappe hervor und er hat einen eher unmodischen Drei-Tage-Bart. Seine Gewänder sind aus hellen Stoffen. Als Karmeliter trägt er keine Schuhe.
Sein ganzes Denken befasst sich mit Kunst und Geometrie. Andere Dinge sind für ihn Ablenkungen, die er nicht sehr schätzt.
Lippi hat die Gabe Geister und Tote zu sehen, was er auf einen Fluch seiner Blutlinie zurückführt. Er hält sich für einen Feigling, will also in nichts Gefährliches involviert werden und ist im Grunde nur auf seine Ruhe bedacht. Tatsächlich ist er ein recht potenter Magus, was dazu führt, das der Ärger meist seinen Weg zu ihm findet. Er hat auch mehr Mumm, als er sich selbst zugesteht. Im Grunde ist er kein schlechter Kerl. Er pflegt Kontakt zu Bellini, der auf starkem gegenseitigem Respekt für die Kunst des anderen beruht.
Filippo unterrichtet an der Universität Malerei und Geometrie.
Franco Madida ist kein Magus, sondern lediglich Lehrling von Elio Danesi. Er ist etwa 20, groß, schlank, dunkelblond mit leichtem Flaum in einem Gesicht mit etwas zu engstehenden, blauen Augen. Franco fällt durch seine Haltung auf, die an ein Fragezeichen erinnert. Madido sagt nur sehr wenig in der Gegenwart seines Meisters.
Einige Gabrieliten kamen mit dem schlimmen Pestausbruch 1348 in die Serenissima und errichteten dort zu Ehren des Propheten Hiob zunächst ein Armenhaus in Cannaregio. Dieses dient ihnen zugleich als Tempel. Angeführt wurden sie von Giovanni Contarini, einem Priester und Erlauchten (=Erwachter) der Gabrieliten. Inzwischen wurde der Bau einer Kirche dort begonnen, stockt aber aus Geldmangel immer wieder um Jahre. In Dorsoduro auf der kleinen Insel San Sebastiano eröffneten sie ebenfalls ein Armenhaus und eine kleine Kirche. In diesen Behausungen leben Mitglieder des friedlichen Zweiges der „Tauben“. Die eher kriegerisch ausgerichteten „Falken“ haben keinen eigenen Tempel in der Stadt, sondern kommen bei ihren Brüdern unter, wenn sie in der Stadt sind.
In der alten Kirche San Basso am Markusplatz leben einige Himmlische Stimmen (sie haben die Tarot-Karte "The Hierophant"). Nachdem der Markusdom 976 niederbrannte, haben die Magier dieses Ordens die echten Gebeine des Evangelisten Markus von dort gerettet und hierhergebracht. Sie ruhen nun in einem steinernen Sarkophag innerhalb dieser Mauern. Da sie ein starkes Relikt sind, ist das Gebäude nicht nur durch die Weihung, sondern auch durch „Wahren Glauben“ geschützt. Die Kirche ist eine (schwache) Node. Pater Rufinus leitet diese Gemeinde (Er gehört dem Florenser-Orden an; Titel: Guardian). Himmlische Stimmen in Venedig sind u.a. Pater Rufinus, Pater Ignatius, Pater Abelarius, Pater Fulvius und Adriano De Castello.
Das Locus Praesidii, 1340 durch Alexis von Venedig gegründet, ist ein bedeutendes Gildenhaus der Daedali des Hippokratischen Zirkels. Es bot den Erleuchteten ein Zentrum des Heilens, der Wissenschaft und des Handels. Als die Pest in Venedig wütete und man das Lazzaretto Vecchio eröffnete, arbeiteten auch dort einige des Zirkels. In den Kellern des Gebäudes führten sie heimlich Untersuchungen an den Leichen durch, um der Krankheit auf den Grund zu gehen. Wenig ist heute noch über die Gruppe um die Heilerin Alexis bekannt. Sie gehörte dem Haus des Feuers an. Neben Alexis war auch ein gewisser Constantinus dort tätig, ein Alchemist aus dem Haus des Olympos. Er gab an, die Heiler unterstützen zu wollen. Doch letztlich beschäftigte er sich lediglich mit einer Aufgabe, der Erschaffung von Leben in Form von Golems.
Da der Krieg noch nicht wahrlich ausgebrochen ist, toleriert man sich einigermaßen gegenseitig. Es kommt jedoch häufig genug zu vereinzelten Auseinandersetzungen, da die Ideale sich nicht zur Deckung bringen lassen.
Jacopo Bellini, Lunargent Conunctio bani Solificati (hat die Tarot-Karte "Four of Dynamism, Reversed") ist ein Maler mittleren Alters, der in Santa Croce in Venedig lebt. Er hat zwei junge Söhne, Gentile und Giovanni. Bellini ist einer der besten Maler Venedigs, der erste, welcher den Geist der Renaissance atmete.
Er ist ein gutaussehender Mann, mit kantigem, maskulinem Gesicht und verträumten, grünen Augen. Sein braunes Haar trägt er mittellang und gepflegt. Seine Kleidung ist modisch und gut, jedoch gelegentlich von Farbflecken beeinträchtigt. Bellini tritt ruhig auf, fast ein wenig schläfrig. Nimmt er jedoch einen Pinsel in die Hand oder tut sonst etwas, das mit seiner Berufung in Verbindung steht, ist er plötzlich hellwach und voller Tatendrang. Sein brauner Hut ist am Saum mit einer grünen Blätterkrone bestickt (Wappen der Solificati). Er versucht seinen Stil zu perfektionieren, mit welchem er die Augen der Schläfer für die wahre Beschaffenheit der Welt und der Magie zu öffnen versucht. Er trägt stets ellbogenlange Handschuhe. Unter dem rechten ist die Hand voll bandagiert. Unter den Binden finden sich Tätowierungen, bunt und fast wie Gemälde, welche ein komplexes, mystisches Symbol mit einem Greifen in seiner Mitte zeigen. Es erlaubt ihm die Verwandlung von Materie. Zudem kann er sich selber in einen Greifen verwandeln.
Beiden Söhne werden ebenfalls großartige Maler und Solificati.
Moduleinbindung: Entweder Jacopo oder einer seiner Söhne leidet unter einem Paradox-Problem, sogenanntem Farb-Vampirismus. Dies äußert sich darin, dass er selbst jegliche Farbe verliert. Es verbleiben nur Schwarz, Weiß und Grautöne, bei extremer Belastung sogar letztere nicht. Dann beginnt der Magus die Farbe aus Gegenständen und Lebewesen abzusaugen, welche dann so schwarz-weiß werden wie er. Lebewesen regenerieren die Farbe normalerweise nach einiger Zeit, Gegenstände eher nicht. Der Magus selber nimmt die Farben wie Wasserfarben auf, sie wirken schwammig und unnatürlich. Nach einiger Zeit gehen sie wieder verloren. Mit der Zeit leidet der Magus dann unter Depressionen, sucht nach Farben, die er aufsaugen kann in dem Versuch, überhaupt noch etwas zu fühlen. Das Absaugen von Farbe lässt die Opfer ihre Emotionen verlieren und macht Gegenstände brüchig.
Kalas (hat die Tarot-Karte "Four of Questing") lebt in einem exotischen Palazzo in Santa Croce. Er ist ein Philosoph und Scholar, dessen Ruf etwas darunter leidet, dass er sich sehr gerne in fragwürdigen Etablissements herumtreibt. Dabei ist es aber fast wunderlich, wie wenig ihm dies letztlich schadet. Zwar wissen es alle, aber keiner stört sich wirklich daran oder will es gegen ihn verwenden.
Es ist sehr schwer Kalas ein Alter zuzuordnen. Er könnte Ende zwanzig sein, genauso aber auch Mitte vierzig. Kalas ist hoch gewachsen und hat einen athletischen Körperbau. Sein weißblondes Haar liegt in kurzen Locken, sein scharfgeschnittenes Gesicht ist wirkt intelligent. Es wird dominiert von strahlend blauen Augen unter markanten Brauen. Seine breiten Wangenknochen lassen ihn dominant wirken, der kurze, gepflegte Bart um den Mund gibt ihm etwas Gelehrtes und ein großer, goldener Ohrring hinzu ein exotisches Erscheinungsbild. Seine Kleidung ist klassisch und sieht imposant an seiner auffallenden Figur aus. Wenn er spricht, so hört man zu. Seine Stimme ist stark und ruhig. Er ist rhetorisch sehr geschult. Kalas ist ein Liebhaber guter Weine und schöner Frauen. Genüsse aller Art scheinen bei ihm hohen Stellenwert zu genießen. Kalas Schwäche ist eine gewisse Trägheit. Er ist in Wahrheit schon recht alt und ein wenig weltverdrossen.
Seine politischen Interessen sind schwer zu erkennen. Tatsächlich behält er aber vor allem andere Übernatürliche im Auge – besonders die Blutsauger und Magier wie Danesi, sucht potentielle Initiaten und Begabte. Sein mehr persönliches Anliegen ist es möglichst Kontakt zu den Feen zu knüpfen.
Die Ksirafai haben eine eigene Methode, um Nachtvolk und Realitäts-Gegner aufzuspüren: sie haben einen Apparat entwickelt, der Paradox aufzuspüren vermag. Das ist natürlich angesichts ihrer eigenen „Magie“ problematisch, denn ihre Technik wird ebenso wenig akzeptiert und führt zu Paradox-Problemen. Sie versuchen natürlich strikt mit dem Konsens zu arbeiten. So oder so konnten sie mit dem Gerät bereits Erfolge verbuchen und es erlaubte dem Orden Zauberer und Hexen aufzuspüren, die sich besonders stark oder dauerhaft gegen den Konsens aufgelehnt haben. Bei einem vulgären Zauber, der schief geht oder ab einem Gesamtparadox-Wert von 10 wird es interessant. Dann wird eine Gruppe von Erwachten des Ordens geschickt, um sich des Problems anzunehmen.
Lorentius von Lauenthal (hat die Tarot-Karte "The Emperor, Reversed") ist ein überheblich Mann. Er ist bereits gut dreihundert Jahre alt. Lorentius ist ein Mann von mittlerem Wuchs, dessen Äußeres es schwer macht ihn einer einzelnen Kultur zuzuordnen. Seine Haut ist eher hell, seine Kleidung gemischter Herkunft, wobei die prächtigen Roben vorwiegend orientalischen Ursprungs sind. Sein Haar fällt mattgrau und lang herab, sein Bart weist einige Zöpfe auf, fast wie bei Nordmännern. Das tief von Falten zerfurchte Gesicht ist etwas fahl und die Knochen treten deutlich hervor. Seine Erscheinung ließe Lorentius im Grunde alt und kraftlos wirken, doch sie wird beherrscht von der Energie seiner Augen. Wie zwei geschliffene, polierte Obsidiane funkeln sie unter massigen, ausdruckstarken Brauen in zwei tiefen Höhlen, welche unwillkürlich das Bild eines Totenschädels aufkommen lassen. Den im Bart verborgenen Mund umspielt oft ein spöttischer Zug, denn in seinen Augen ist so ziemlich alles minderwertig. Auffallend sind auch seine Zähne, denn sie sind trotz seines Alters vollständig und ebenmäßig. Zur Beschreibung gehört eigentlich ein S/W-Bild Bild des Schauspielers Thomas Holtzmann (googeln)! Mein Sohn stellte mir die hier angehängte Zeichnung zur Verfügung.
Trotz seiner mentalen Energie ist Laurentius körperlich ein alter Mann. Er humpelt leicht auf dem linken Bein und ist nicht sonderlich stark. In einer Auseinandersetzung benutzt er zu seinem Schutz Spiegelbilder (Materie 2/Prime 2/Forces 2/Corres 2). Damit täuscht er andere darüber, wo er sich tatsächlich befindet. Seine Angriffe sind entweder die direkte Übernahme des Geistes (Mind 4/5), mörderische Puppen und Homunculi (Matter 2/3, Prime 2/Mind 3/5), die mal einfache und mal komplexe Aufgaben übernehmen können. Er nutzt die Puppen auch gerne, um andere in den Wahnsinn zu treiben (Mind 4). Auf seinen Befehl hin heften sich die Puppen auch an Gegner und detonieren (Forces 3/Prime 3; verbraucht 1 Quintessenz, welcher auch für das Erschaffen benötigt wird). Spiegel nutzt Laurentius auch, um an andere Orte zu blicken. Einige seiner Puppen sehen äußerlich wie Menschen aus. Sie sind quasi Cyborgs, angetrieben mit Zahnrädern und Magneten, Spulen und Federn. Ihre Bewegungen verraten sie aber leicht, wenn man darauf achtet. Sollten Artificer oder andere des Ordens der Vernunft seine Kreaturen bemerken, würden sie ihn vielleicht sogar für sich gewinnen wollen.
Er stützt sich auf einen brusthohen Stab aus dunklem Holz. Dies entstammt einem Gewächs, das kaum zu bestimmen ist. Lorentius bedient sich zahlreicher kleiner Helferlein in Form kleiner Golems. Daran erkennt man auch den Kern seiner Magie – das Puppenspiel. Durch mentale Kontrolle anderer (Gedanken), durch Golems und Homunkuli (Materie, Prim und Gedanken) oder durch physischen Zwang (Kräfte), er lässt andere für sich tanzen.
Philosophie: Nur wer sich selbst zu seinem Gott macht und diese Position behaupten kann, ist etwas wert. Der Rest ist Ausschuss und kann gereinigt werden.
Er empfindet die Kirche als Korsett für sein Dogma, seine Weltsicht und Überzeugungen. Sie ist eine Gefahr, die beseitigt gehört, da diese den Nutzen weit übersteigt. Er gehört zu den Nephandi-Verschwörern und weiß, dass auch die anderen seines Bundes geheime Ziele haben. Er würde sie noch mehr verachten, wenn es anders wäre. Das durch deren Pläne Menschen sterben und manipuliert werden, ist ihm ziemlich egal.
Er hat sich seine Wohnstätte im Markusturm, dem höchsten Turm Venedigs eingerichtet. Man sagt, dass von hier aus der „el paron de casa“, Der Herr des Hauses (Venedig), herrsche. Das hat er sich nicht zweimal sagen lassen. Zwar leben in unmittelbarer Nachbarschaft auch andere Magi, doch sein Turm ist gut geschützt und die wenigen, die hierher kommen, haben eine Gehirnwäsche bekommen. Ein Forces-Effekt hält jeglichen störenden Lärm fern. Es gibt ein Portal ins Umbra bzw. in ein Reich. Der Eingang ist ein Palazzo in Santa Croce. Allgemein nimmt man an er lebe dort. Doch mit dem richtigen Passwort gelangt man statt in das Haus direkt in den Turm.
Luna Sard, Hermium Conunctio bani Solificati (hat die Tarot-Karte "The Star") (Arnaldus de Villanova) lebt als Apotheker und Alchemist in Venedig, Stadtteil Dorsoduro. Tatsächlich rund 200 Jahre alt, ist dieser etwas untersetzte Mann ein begnadeter Heiler und Forscher. Mittellanges, braunes Haar und ein Vollbart umrahmen ein zerfurchtes, schmal gewordenes Gesicht, das sicher einmal runder war. Die seegrünen Augen sehen gelassen aus, als hätten sie schon fast alles gesehen. Unter dem linken Auge ist eine sichelförmige Narbe. Sein rechter Arm ist von roten Schuppen bedeckt (Paradox). Ein roter Mantel mit runder, goldener Schließe (auf einer Seite ein Buch, auf der anderen ein Feuersalamander, der das Buch dann in seiner Tatze hält) liegt ihm um den Hals, auf dem Kopf trägt er eine kronenartige (!) Samtkappe. Bei genauer Betrachtung verkörpert er in dieser Kleidung das Wappen der Solificati, Sonnenfeuer (roter Mantel), Feuersalamander und oben die Krone. Luna wirkt immer einerseits geistesabwesend, indem er verträumt umherblickt und auch Dinge zu sich selbst sagt. Trotzdem ist er aber sehr aufmerksam. Seine Gedankenkräfte lassen ihn stets multitasken. Er spricht mit hoher, melodischer Stimme. Typ. Phrasen: "Victoria!" (bei Freude) und "Persephone!" (bei Ärger)
Luna täuschte 1311 seinen Tod bei einem Schiffbruch vor. Er war sehr populär und musste daher anschließend eine Weile untertauchen. Sein Interesse gilt vor allem der Forschung, insbesondere nach dem Stoff, der die Schläfer das Wesen der Magie erkennen lässt und dadurch die Zehnte Sphäre formen wird, „Einheit“.
Willen 8, Arete 8.
In seinen Arbeitsräumen sind seltsame Dinge zu sehen. Apparaturen, in deren Kolben Wasser "oben" schwimmt; Flammen, die scheinbar nichts verzehren; verkorkte Träume; Gase, in denen feste Gegenstände zu schweben scheinen.
Moduleinbindung: Jährlich findet in Venedig die Herstellung eines Universal-Medikaments namens Theriak (s. Wiki) unter hoher staatlicher Aufsicht statt. Ein guter Teil des Reichtums von Venedig stammt aus dem Handel mit diesem Medikament, das nur in wenigen anderen Städten so beaufsichtigt und wirksam hergestellt wird (Nürnberg, Amsterdam). Luna, der daran sehr interessiert ist, könnte hieran beteiligt sein. Eventuell wird die Herstellung als Wettbewerb zelebriert, da die Geheimrezepte bis zu 300 zum Teil recht teure Zutaten haben. Fehlt Luna eine Zutat? Droht er aufzufallen?
Maestro Loui Lunardo bani Merinita (er hat von mir die Tarot-Karte "Ace of Questing" erhalten), ein ehemaliger Angehöriger des zerstörten Hauses Diedne, sucht zu bestimmten Gelegenheiten das Chantry auf der Insel La Luce Del Serra auf. Er studiert Feen und interessiert sich für ihre Belange. Lunardo kommt meist zu bestimmten Mondphasen, die er für besonders wichtig hält. Er ist etwas untersetzt und ein wenig dürr, was man wegen seiner voluminösen Kleidung leicht übersieht. Diese Kleidung ist alt und staubig, mit einem Hauch vergangenen Glanzes. Lunardo stützt sich schwer auf einen Stab, der mit zahlreichen milchig weißen Steinen besetzt ist. Da ein Zauber auf dem Stab ruht, sehen Sterbliche ihn gewöhnlich nicht. Louis Haaransatz ist weit zurückgewichen, dennoch trägt er sein weißes Haar lang, ebenso wie seinen Bart. Er spricht etwas krächzend und stotterig. Seine magischen Stärken liegen in der Zeit- und Geistmagie. Dinge, die er für notwendig hält, wenn man mit Feen Umgang pflegt. In seiner Gegenwart manifestieren sich gelegentlich Pilzringe und Zeitanomalien.
Der Artisane Mauro Codussi ist ein lombardischer Architekt. Er ist mittleren Alters und von kleiner Statur. Er hat einen kurzgeschnittenen grauen Haarkranz und ein unauffälliges Gesicht. Seine Haut ist gebräunt und die kräftigen Unterarme weisen zahlreiche helle Verfärbungen auf (Brandnarben). Seine Kleidung ist praktisch und robust, enge Hosen und Lederwams über einem grauen Hemd. In einem Gespräch fällt auf, dass er eher nicht wortgewandt ist, sondern oft etwas abwesend wirkt.
Der Orden der Vernunft fand sich bereits 1325 zusammen. In sind einige seiner Konventionen beheimatet. Da der Erleuchtungskrieg noch nicht begonnen hat, treten gemischte Teams bzw. Amalgame vor allem dann in Erscheinung, wenn es eine Bedrohung zu beseitigen gilt (siehe dazu den Apparat der Ksirafai).
Ein Team aus Ordensleuten, welches sich mit dem Verfolgen und Ausschalten von identifizierten Feinden befasst, ist natürlich schlagkräftig. Schließlich ist klar, dass da jemand etwas kann. Jüngere Realitätsfeinde werden sie vielleicht noch ansprechen und versuchen zu rekrutieren. Ältere werden schlicht ausgeschaltet.
Solche Teams verwenden Schusswaffen mit endloser Munition, Kurbeln wie einer Gattling-Gun und auch Waffen, die sich das Licht der Sonne zu eigen machen und es gebündelt auf den Gegner werfen um diesen zu verbrennen.
Bevorzugte Effekte des Ordens: Zeitbeschleunigung, Steigerung von körperlichen Fähigkeiten. Schusswaffen aller Art, Granaten, Netze mit einem Rubbing the Bones Effekt (oder mehr), plötzliche Dunkelheit, die nur die Agenten sehen lässt, mechanische Tiere (Falken) zur Überwachung.
Sie haben von mir die Tarot-Karte "The Emperor" erhalten.
Der Orden des Hermes hat ein meist verlassenes Chantry nahe Venedig. Im Süden der Lagune, zwischen zahlreichen anderen findet sich die kleine Insel La Luce Del Serra. Diese ist von hohem Gras überwuchert und scheinbar unbewohnt. Doch zwischen dem Gras finden sich uralte Steinstelen aus einer nicht klar zu erkennenden Kultur oder Zeit. Hier sieht man in der Nacht gelegentlich kleinere Lichter umherfliegen, wie Glühwürmer. Es handelt sich um einen Ort, der den Feen wichtig ist. Hier sammeln sich Energien. Niemand außer den Feen nähert sich dieser Insel. Hermetische Magier haben vor langer Zeit ein kleines Gildenhaus hier errichtet, welches unsichtbar hinter einem Schleier verborgen ist. Jedoch ist es bei den meisten des Ordens in Vergessenheit geraten und wird kaum frequentiert.
Dem Vorsteher der Himmlischen Stimmen, Pater Rufinus, steht in seinem Kampf auch Pater Fulvius zur Seite. Er steht Venedigs ältester Kirche, San Giacomo di Rialto in San Polo, vor. Sein Titel lautet "Diskret". Er ist neben der Primkraft vor allem auch in der Nutzung von Feuer und Energien bewandert.
Pater Rufinus (hat die Tarot-Karte "Three of Questing") leitet die Gemeinde der Himmlischen Stimmen in Vendig. Er gehört dem Florenser-Orden an, wo er den Titel eines "Guardian" trägt. Der stämmige Pater hat einen grauen, kurzen Haarkranz, eine knollige Nase und eine sonore, eindrucksvolle Stimme. Rufinus sieht seine Berufung im Schutz der guten Venezier vor den Gefahren der finsteren Nachtkreaturen. Er folgt den Worten des Joachim von Fiore, dessen Lehren inzwischen vom Heiligen Stuhl verurteilt werden. Danach leben wir in einem Zweiten Zeitalter, worin ein Antichrist kommen wird, der von einem Kirchenmann gestürzt werden wird. Danach folgt ein glückseliges Drittes Zeitalter. Sein Wissen um sakrale Geometrie befähigt ihn besonders zu wirksamen Schutzzaubern.
Seine beiden Hilfen, Pater Ignatius und Pater Abelarius, sind ebenfalls Erwachte, die dem Florenser-Orden angehören. Er wird außerdem von einigen Brüdern flankiert, die um seine Kraft Wunder zu wirken wissen.
Reccared Nascosto (hat die Tarot-Karte "King of Primordialism") ist ein Alchemist und Erwachter, der sich keiner Gruppe zugewandt hat. Er ist ein Parfümier, ein Beruf, der zumindest in dieser Gegend noch völlig neu ist. Seine Produkte sind bereits sehr begehrt und sein Einfluss in den höheren Schichten wächst. Reccared ist nicht gutaussehend, aber einigermaßen charismatisch. Er ist ein drahtiger Mann von unauffälligem Wuchs. Sein lockiges, rotbraunes Haar hat er zurückgebunden, ein kräftiger Bart läuft über Wangen und unters sein Kinn. Seine dunkelblauen Augen fallen als erstes auf. Sie stechen über den scharfgeschnittenen Wangenknochen und der knochig-schmalen, langen Nase hervor.
Er trägt seine enge Kleidung am liebsten in starken Farben wie rot und gelb und bevorzugt flache Mützen mit Federn den sonst üblichen schmucklosen Rundkappen. Sein Gang ist storchenhaft und er wirkt aufgesetzt und überheblich.
Reccared ist machthungrig. Er will Einfluss gewinnen und spielt Leute gerne gegeneinander aus. Dazu nutzt er seine fast unheimlichen Möglichkeiten durch Düfte Gedanken zu beeinflussen.
Er hat sein Laboratorium in einem alleinstehenden Haus in San Marco. Es ist kein Prachthaus, aber durchaus repräsentativ.
Die Seher des Chronos oder Sahajiya sind ebenfalls in Vendig vertreten (für sie steht die Tarot-Karte "The Lovers"). In wenigen Jahren wird Sh’zar sie sammeln. Er wird drei seiner Begleiter aussenden, um sie zu finden und zusammenzubringen, die drei Divyas Tali, Akrites und Kalas.
Sh’zar lebt zum Zeitpunkt des Spiels in Venedig unter dem Namen Salviati (seine Tarot-Karte ist "The Hanged Man"). Man nennt ihn später auch "den Seher" und "der Ewige" - denn er ist der vielleicht wichtigste Seher der Gegenwart und im Prinzip der Gründer der Seher des Chronos bzw. Sahajiya. In Indien verwendet er Ananda Chandida als Pseudonym. Noch ist er absolut unbekannt und ziemlich jung. Doch bereits jetzt plagen ihn Visionen von besonderer Tragweite. So ahnt er das Schwinden der Magie und ihr mögliches Ende. Diese besondere Vision hütet er zur Zeit als Geheimnis, als könne er dadurch ihr Eintreten verhindern. Vielleicht könnte es ein Erlebnis mit den Charakteren sein, dass seine Meinung ändert?
Sh'zar ist ein hochgewachsener junger Mann von rund 16 Jahren. Er hat dunkle Locken, die von einem roten Band zurückgehalten werden. Er hat bronzefarbene Haut und ist von der Statur her eher ein wenig schlaksig. Er trägt Kleider im byzantinischen Schnitt. Weit und lose geschnittene Hosen und Oberkleider aus gemusterten Stoffen, darüber eine Paenula, eine Art mittelalterlicher Hoodie...
Er ist etwas zurückhaltend und schüchtern (was sich ändern soll), doch andererseits auch sehr leidenschaftlich. In seinen jungen Jahren leidet er noch etwas an einem Stottern, wenn er nicht gerade eine Vision hat. Sein Stottern legt sich erstaunlicherweise, wenn er seine Gedanken Fahrt aufnehmen, wenn er also z.B. von etwas schwärmt.
Er kommt aus Persien, wo er zwei Jahre lang (ab 13J.) in Isfahan Philosophie, Medizin und Architektur studierte. Weil er die Welt sehen und auch andernorts Wissen erwerben wollte, kam er schließlich nach Venedig. Sh’zar beherrscht die Sphären Leben und Materie recht gut, wodurch sein Einkommen im Grunde schon gesichert ist. Er ist ein fähiger Heiler und versteht sich sogar schon auf die Architektur.
Nun will er seine Studien hier fortsetzen. Zurzeit lebt er von etwas Erspartem. Er wurde unlängst an der Universität aufgenommen. Dort lernt er jetzt unter anderem bei Kalas Philosophie. Sh’zar belegt sowohl das Trivium (Grammatik, Rhetorik, Dialektik) als auch das Quadrivium (Arithmetik, Geometire, Musik, Astronomie). Er hält sich für einen erbärmlichen Musiker und ist dank seines Stotterns auch als Redner nicht sonderlich mitreißend. Es muss schon ein besonderes Thema sein, damit sich seine Leidenschaft entzündet und die Worte ihm von der Zunge fließen.
In den übrigen Fächern ist er ganz gut. Nur in Astronomie glänzt er wahrlich. Sein Tutor, ein gewisser Marko Varrani, ist ihm dabei ein Hindernis. Der Lehrer hängt überkommenen Lehren an und ist borniert, wenn es um Neuerungen geht.
Wenn er durch die Zeit sieht, wird dies von besonderen Erscheinungen begleitet. Seine Augen beginnen fiebrig zu glänzen, werden immer heller und heller, bis schließlich ein überirdisches, blaues Licht aus ihnen schießt (je nach Stärke der Vision). Er wird von Krämpfen geschüttelt und ist nicht ansprechbar. Er weiß, dass er spezielle Fähigkeiten hat, doch kann er sie noch nicht gut kontrollieren. Er betäubt sich gerne mit Haschisch in speziellen Geschäften, wie dem Desiderio Etereo. Nicht immer kann er sich an seine Visionen erinnern. Er führt eine Art Tagebuch, in welchem er niederschreibt, was andere ihm über seine eigenen Visionen berichten.
Er beherrscht zurzeit vorwiegend die Sphären der Zeit, der Gedanken, der Entropie und des Lebens.
Wohnt in einfachem Zimmer in Cannaregio.
Venedig ist so etwas wie eine Hauptstadt für Alchemisten aller Art. Das Wappentier der Stadt, der Markuslöwe, ist im Grunde ein Greif mit seinem Löwenkörper und den Flügeln, ein altes Alchemistensymbol. Der Greif wird tatsächlich nicht immer mit einem Adlerhaupt dargestellt. Zugleich ist er Chimäre, ein Mischwesen. Greifen und Mischwesen im Allgemeinen sind so etwas wie Wahrzeichen der Alchemisten.
Es gibt folglich eine bunte Gemeinschaft an Alchemisten aller Couleur in der Stadt: Quacksalber, Pfuscher, Hochstapler und Wahre Alchemisten. Sie haben keinerlei Organisation und oft auch wenig Achtung füreinander. Sogar die echten Solificati sind kaum organisiert.