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Arian - 
2. Spielabend

Eigentum wird gelegentlich mit dem Wappen der Sippe (unseres ist ein stilisierter Kranich) gesiegelt, um es für die Sippe zu kennzeichnen. Man kann Eigentum auch aus Verdienst erhalten. Man kann sich auch Sachen "zuordnen" lassen. Die Ahninnen tragen z.B. purpurne Schärpen, die ihr Eigentum sind. Schließlich kann man Eigentum erben.

  • Das geschah beispielsweise, als meine Mutter, Judith, seinerzeit zugleich mit meinem Onkel Angwar verschwand. Das war in den Grendbergen. Zwar fand man die beiden nicht wieder, doch ihre Sachen brachte man zurück. Onkel Angwar besaß einen sehr guten Dolch.

Jengwar, der anderer Onkel von mir, bei dem ich anschließend lebte, beanspruche den Dolch für sich. Er argumentierte, dass er der beste Dolchkämpfer der Sippe sei. Der Dolch sei außerdem prima im Kampf gegen Feinde. Er wollte den Dolch zudem nicht irgendwann mal haben, wenn ich mal erwachsen sein würde und meine eigenen Ansprüche geltend machen könnte, sondern sofort. Darüber wurde dann beraten und verschiedene Leute der Sippe beratschlagten. Jengwar erhielt ihn am Ende.

  • Von Friga weiß ich, dass meine Mutter mir noch etwas hinterlassen hat, was ich aber erst erhalten soll, wenn ich groß bin. Vorher könne ich sowieso nichts damit anfangen.

Das Gangsystem im Berg ist vom Aufbau ein wenig wie ein Lungensystem. Es gibt drei große Hauptgänge, von denen immer kleinere Gänge und Kammern abgehen. Die Hauptgänge sind mit Farbtupfern markiert, damit man sie leichter identifizieren kann. Der mittlere Gang (mit weißen Markierungen) geht am tiefsten in den Berg. Bis zum Ende geht man gut 10 Minuten, zumeist abschüssig. Wir sitzen an diesem Tag im rechten Gang in einem Höhlenraum. Im linken Gang fand ich die Ringe.

Während alle anderen pennen, gelingt mir das nicht. Ich bin zu aufgedreht. Irgendwann höre ich ein Klopfen aus dem mittleren Gang, später auch ein leises Rufen nach Glimmer und sogar mal nach Blut. Ich wecke Kjaelnyr und überrede ihn mit mir in dem Gang nachzusehen. Trotz seiner Kopfschmerzen, die von den Ringen ausgelöst worden waren, lässt er sich überreden mitzugehen. Doch er hört nichts, während es mir scheint, als würden die Geräusche lauter.

Irgendwann holt uns Aarod ein und knockt mich aus. Ich hatte wohl einen Höhlenkoller...mit ziemlich großen Pupillen und leicht wahnhaften Vorstellungen. 

Nachdem wir am nächsten Morgen wieder parat sind – ich kann mich zwar an die Geräusche etc. erinnern, doch mir fehlen alle Erinnerungen an Aarod und seinen Knockout-Schlag– gehen wir erneut in die Höhlen, um zu arbeiten. Wir werden in einen linken Abzweig des mittleren Hauptgangs eingeteilt und gehen mit dem alten Finn. Mit uns gehen noch Einar, Kjaelnyrs Bruder, Maritt und Torben.

Regeln: Nicht alleine gehen, nicht in den See gehen. Im Zweifel immer den aufsteigenden Weg gehen.

Knirschen ist egal, ist schon seit Jahren nichts mehr eingebrochen. Wir bekommen jeder eine Öllampe aus Ton oder Keramik mit. Ich gehe mit Maritt in eine Gesteinskammer/-blase.

Osrun hat in der anderen Gruppe einen Klumpen Salz gefunden. Ist was Besonderes, da wir normalerweise nur mit Larum salzen, einem öligen und eher gewöhnlichen Zeug. Im Süden von Uster soll es Salzminen geben. Salz ist schwer zu gewinnen und daher kostbar.

Finn war einer der ersten, der im Berg gearbeitet hat. Er hat eine recht einfache Taschenuhr. Er weiß, dass es Uhrmacher gibt, die in einer Zunft vereinigt sind. Man muss das Teil alle halbe Jahre zur Zunft der Uhrmacher bringen, weil es dann regelmäßig stehen bleibt.

Kjaelnyr hat tausend Fragen zu Uhren und will alles wissen. Aarod verweist ihn an Svartkjil. Das ist ein Typ aus unserer Sippe, der seltener da ist. Eher jung, vielleicht 20. Bildet die Kinder fast gar nicht aus. Kam erst vor ca. 2 Jahren in unsere Sippe.

  • Er lebt jetzt in dem Haus, in welchem seinerzeit mein Onkel Angwar mit meiner Mutter wohnte.

Zur Mittagszeit dürfen wir raus, sollen aber Obacht geben vor Wölfen und Böcken, etc.

Wir gehen in einen nahen Tannenhain und wollen uns Bögen bauen. Dabei finden wir einen Findling, der nach meiner Schätzung mal umgestürzt sein muss. Stehend hätte man ihn problemlos vom Weg aus gesehen. Er ist aus hellerem, eher grauen Gestein und weist eine Intarsienarbeit auf, die einen Bogen zeigt. Nachdem Kjaelnyr daran arbeitet und putzt, taucht auch ein Arm auf, der den Bogen hält. Leider werden wir zur Arbeit zurückgerufen, bevor wir mehr herausfinden können. Wir beschließen den anderen zunächst nichts von unserem Fund zu erzählen und am nächsten Tag wiederzukehren.

Nach weiteren zwei Stunden Arbeit ist Schluss für den Tag. Die Erwachsenen setzen sich wie stets zusammen und beraten gemeinschaftlich das Vorgehen für den nächsten Tag. Aarod verkündet schließlich, was nach dem gemeinsamen Beschluss am folgenden Tag unternommen werden soll.

Dieser nächste Tag bietet mir und Kjaelnyr die Gelegenheit zu unserem Fund zurückzukehren und wir versuchen mehr von dem Findling freizulegen. Man erkennt langsam, dass der Bogen auf einen merkwürdigen Drachen zielt. Dessen Hundskopf hat Zähne aus dem gleichen schwarzen, glitzernden Material wie die Pfeilspitze. Der Drachen ist stilisiert und insofern seltsam, als dass er bis auf die Flügel keine Extremitäten hat. Hinter den Backen gehen eine Art kleine Flossen ab. Vielleicht Ohren. Das Wesen scheint insgesamt auch kleiner zu sein, als man es von einem Drachen sagt. Ein Wyvern? Ein Lindwurm? Es wirkt, als müsse der Schlangenschwanz sich in Wirklichkeit bewegen.

Tags drauf gehen wir mit Angeln zum See im Berg. Die Kuppel über dem See ist voller Glimmeradern und Salzkristalle. Man kann sie mit einer Öllampe irgendwie voll ausleuchten, was fantastisch aussieht. Das Licht der Lampe wandert langsam und gleichmäßig die Glimmeradern entlang. Der See selber, eher ein Teich, hat einen Durchmesser von 5 Metern, die Kuppel von 7 Metern. Ich halte die Kuppel nicht für natürlich. Irgendwer muss sie "gemacht" haben, oder zumindest bearbeitet. Obwohl es nach einer Menge wertvoller Ausbeute aussieht, wird hier nichts abgebaut. Aarod erzählt auf Nachfrage, dass man nichts wegnehmen möchte, weil er befürchtet, dass dies "schlecht" wäre. Als würde man einen Stützbalken des Berges wegziehen. Finn und Fjerne kommen gar nicht hierher, weil sie den Ort fürchten. Aarod sagt, Kybernetiker hätten zu einer Zeichnung von der Kuppel gesagt, es sei ein geodätischer Kreis - so wie unsere Erde. Eher rundlich. Mir kommt seine Aussage, die Erde sei rundlich, unverständlich vor.

Aarod erzählt, im Anbau des ehemaligen Hauses meiner Mutter wohnte mal sein Bruder York. Er war begabt hinsichtlich der Kybernetik und verließ die Sippe, um sich den Kybernetikern anzuschließen. Daraufhin durften die Ahninnen einen neuen Mann für die Sippe aussuchen, einen Fremden. Das war Svartkjil.

Als Kjaelnyr Finn fragt, ob er was kennt, was unter Wasser leuchtet - etwa Teile vom Mond, die runtergefallen sind, da erzählt dieser eine Story:

Der Mond habe die Leute verrückt gemacht, als er dereinst schnell und wirr hin und her über den Himmel flog. Der „größte Jäger“ wollte ihn aufhalten. Er schoss mit einem Pfeil auf ihn, dessen Spitze aus schwarzem Glas war. Der Mond zersprang daraufhin und Teile fielen hinab auf die Erde. Wer davon getroffen wurde, wurde erleuchtet.

Dieser Jäger habe Norathyst geheißen. Der Drache war wohl ein Lindwurm, A'shakor.

Aarod erzählt dagegen, der Mond sei gegen die Sonne geprallt und deswegen kaputt gegangen. Darum sei die Sonne auch so tief runtergerutscht und kaum mehr zu sehen.

Fjerne erzählt von Vest Hendrek, dem Führer, der mit Skive Seefürst gesegelt ist. Wollten gegen den „großen Drachen des Südens“ in den „Marschen des Sommers“ kämpfen. Der Drache habe so heißes Feuer auf die Erde gespien, dass eine Insel zersprungen und an den Himmel gespritzt sei.

Mir geht durch den Kopf, dass es seltsam ist, wie diese Geschichten teilweise zu dem Bild auf der Stele passen... Der Mann mit dem schwarzen Pfeil, ein seltsamer Drache…

Nachts wird Kjaelnyr aus einem Alptraum wach, in dem er gewürgt wurde. Er ist ziemlich aufgeregt und will nach draußen gehen. Auch ich habe denselben Alptraum und erwache. Da bemerke ich Blut an meinem Hals. Plötzlich bricht Chaos aus, als wir von Tentakeln aus dem Dunkel angegriffen werden. Ich sehe, wie 3 Tentakel von hinten nach Einar greifen und stürze hinzu, um sie mit dem Messer zu lösen. Es gelingt mir kaum mit dem Messer etwas an dem Tentakel auszurichten. Kjaelnyr und Aarod werden ebenfalls von je einem Wesen attackiert, das man bis auf die Tentakel kaum sehen kann, da es mit den Schatten zu verschmelzen scheint. Ich versuche mich an dem Tentakel näher an den Körper des Wesens heranzuziehen und gelange auch näher heran. Doch auch dort kann ich wenig ausrichten, denn unsere Angreifer sind schnell, stark und außerordentlich zäh. Ich gewinne den Eindruck, als sei das Wesen von Platten aus Chitin geschützt. Es hat so eine Art metallische Zunge mit Widerhaken, mit der es eines meiner Beine erwischt und mir einige Brocken Fleisch unschön entfernt.

  • Panisch greife ich auf der Suche nach einer geeigneten Waffe mit der blutigen Hand auf einen Stein am Feuer, der Glimmer enthält. Die Zeit verlangsamt sich schlagartig und etwas glüht unter meiner Hand.

Das Tor am Höhleneingang leuchtet ebenfalls auf und öffnet sich, die Innenseite ist weiß und mit Blattgold belegt. Dahinter sehe ich in einen Saal mit den seltsamsten tanzenden Paaren. Die Damen tragen die herrlichsten Ballkleider, mir vollkommen fremd. Die Herren festlich und irgendwie uniform gekleidet. Fünf Paare tanzen um einen Baum ohne Blätter, welcher irgendwie verbrannt aussieht. Der Boden ist vollkommen glatt, die Fenster aus buntem Glas. Alle haben eine Blume im Mund. An den Mundwinkeln sind die Blumen in Stacheldraht gefasst, der sich um die Köpfe windet und ihre Wangen verletzt. Blut läuft von dort ihre Hälse hinab in die Krägen. Die Paare starren abwesend vor sich hin, während sie tanzen.

Hinter dem blattlosen Baum tritt eine Gestalt hervor, eine Frau. Sie hat bleiche Haut, Sommersprossen und ist unnatürlich langgliedrig, mit zu langen Fingern, Armen, Beinen. Sie trägt ein eng anliegendes Kleid von himmelblauer Farbe. Mir ist unklar, wie man solch einen Farbton erzeugen und in einen Stoff wirken könnte. Ihr Haar ist rötlich-blond, ihre Figur makellos. Sie blickt zu uns herüber und schreitet alsdann in unsere Richtung. Ihre Züge wirken dabei leicht arrogant. Sie geht bis an die Schwelle der Pforte und blickt in unsere Höhle, wo sie fragt: "Wer begehrt Einlass nach Slochteren?" Auf meine verwirrte Nachfrage erklärt sie: "Blut auf Glimmer, erwärmt, ruft mich immer." Sie blickt auf die Viecher, die uns angreifen und murmelt etwas von "T'arrkel", womit sie diese Wesen zu bezeichnen scheint.

Auf unsere Bitte um Hilfe sagt sie diese zu, verlangt aber nach einer Gegenleistung. Sie wünscht etwas „Menschliches“. Mir geht durch den Kopf, dass sie offenbar nicht menschlich sein kann, was auch ihr Äußeres bei genauer Betrachtung schließen lässt.

Die Blumen in den Mündern der Paare sind beim ersten Paar Nelken, beim zweiten Rosen, Beim dritten Lilien, beim vierten Maiglöckchen. Das fünfte Paar hat nur einen Knebel aus Stacheldraht zwischen den Lippen. Wir sollen für die Dame zwischen verschiedenen Blumen wählen, die sie in einer schwarzen Holzkiste zeigt. Darin präsentiert sie Tulpe, Veilchen, Aster und Distel. Ich denke zwar zunächst an die Tulpe (wegen der Vokale in den anderen Blumen) und erwähne das auch, doch Kjaelnyr und ich wählen schließlich gemeinsam die Maiglöckchen, weil sie besser als Tanzblumen geeignet scheinen, da zarter und kleiner als eine Tulpe.

Die Dame deutet an, dass die Tulpe ihre Wahl gewesen wäre. Dennoch macht sie irgendetwas mit den gewählten Maiglöckchen und drückt sie in ihren Händen, bevor sie mir ein Säckchen gibt mit dem Rat, es ins Feuer zu schmeißen.

Plötzlich ist das Tor zu, als sei es nie dagewesen, aber ich halte das Säckchen in der Hand. Es gelingt mir es ins Feuer zu werfen und gleißendes Licht lodert auf. Die T'arrkel scheinen das nicht zu mögen. Sie werden mit einem Mal verletzlicher (und kleiner, wie sich später zeigt). Wir treiben sie irgendwie mit glühenden Scheiten etc. zurück. Aarod zerquetscht seins, die beiden anderen springen in die Schatten und verschwinden.

Wir sehen uns um und bemerken, dass die anderen alle schlafen – nicht mehr in Alpträumen, wie noch vor wenigen Momenten, sondern nun eher friedlich.

Aarod sagt, wir sollen den anderen nichts von den Vorfällen erzählen, denn damit sei nichts gewonnen. Aarod schleift das verbliebene tote Viech raus, um es verschwinden zu lassen. Wir sehen es uns noch an und stellen fest, dass die Viecher im Licht erheblich schrumpfen.

Offenbar hat Aarod aber von dem leuchtenden Portal und der Dame nichts mitbekommen und wir erwähnen es ihm gegenüber nicht.

Am nächsten Morgen sind meine Erinnerungen vollkommen konfus, sowohl zeitlich als auch in der Hinsicht, dass ich nicht mehr weiß, was nur Traum und was real gewesen ist.

Einen Tag später finden wir Gelegenheit weiter an der Stele zu arbeiten. Der Schütze entpuppt sich als geflügelt. Die Flügel sind weiß, er selber braun. Er scheint im Kampf mit dem Drachen zu fliegen.

Mir sind geflügelte Personen nicht aus Sagen bekannt. Ich vermute, dass es eine Gedenkstele ist, möglicherweise für den "Großen Jäger". Kjaelnyr beschließt Finn zur Stele bringen, was wir schließlich auch umsetzen. Finn ist beeindruckt und erklärt, das schwarze Glas sei Fulgurit, also Blitzglas. Finn sagt, der Jäger kämpfte gegen einen gewissen A'shakor. An mehr vermag er sich trotz aller Bemühungen nicht zu erinnern, ist sich aber sicher, dass er irgendwann einmal mehr darüber gewusst hat.

Die winzigen, schwarzen Glasscherben werfen das Licht der Öllampe sehr interessant zurück. Als Kjaelnyr beschließt sie mitzunehmen und dies kundtut, hat Finn offenbar kein Problem damit.

Nachdem wir wieder im Dorf sind, erfahren wir, dass unser nächster Ausbildungs-Abschnitt uns ins Moor führen wird.

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3. Spielabend

Von den magischen Ringen aus der Berghöhle habe ich einen Kjaelnyr gegeben und einen selber behalten in der Erwartung, dass sie uns auf diese Weise mehr nutzen könnten. Ich bewahre meinen Ring eingewickelt und in einem Beutel auf.

Als wir noch einmal über der umgestürzten Stein-Stele mit dem Bild des Bogenschützen und des Drachen sitzen, reift in mir die Erkenntnis, auch dessen Position könne irgendwie bedeutsam sein. Möglicherweise hat er irgendwas mit dem Wasserloch zu tun.

Als wir (lastenschleppend) wieder zu unserem Dorf zurückkehren, besuchen wir die Anlage, wo die Steine mit Glimmer gereinigt werden. Man wäscht die Steine dort mit starken Laugen und spült sie anschließend in einer mühlenartigen Anlage klar. Wir laden ab und Sventje, eine große hagere Frau, empfängt uns dort. Sie entpuppt sich als ehr streng und nervig. Ihr eigenes Kind verlor sie wohl irgendwann, woraufhin sie dann zunehmend verhärmte.

In der Halle erzählen wir Kjaelnyrs Oma Joslin von unserem Fund der Stein-Stele und der daraus entfernten Fulgurit-Steine. Sie ist scheinbar fasziniert und auch alle anderen lauschen, als ich davon berichte. Kjaelnyr malt daraufhin im Staub ein Bild von der Szene auf der Stele, woraufhin Svartkjil hinzugerufen wird. Wir hatten bislang fast nie mit ihm zu tun. Er schleppt Kräuter mit sich rum, ebenso andere merkwürdige Dinge, wie ein Lineal, Linsen und viel mehr. Zahlreiche Beutelchen hängen an seinem Gürtel. Er malt beidhändig an Kjaelnyrs nach meinem Dafürhalten eigentlich perfekten Bild herum. Er will ungeduldig sofort alles wissen, mault herum, wenn ihm etwas nicht genau genug erscheint und doziert über die Vorzüge von Wissenschaft und Logik. Svartkjil findet alles an dem Stein rätselhaft. Er scheint alles wissenschaftlich betrachten zu wollen und in allem geometrische Formeln und Gleichungen zu sehen.

Als er dabei anfängt sich negativ über „Geschichten“ zu äußern, halte ich nicht damit zurück, wie wenig ich von seiner Meinung halte. Ich weise darauf hin, dass er meiner Meinung nach viel zu pauschal in seinen Beurteilungen ist und die Vorzüge anderer Auffassungen nicht erkennt. Es gibt etwas Zanke, aber ich beharre auf meiner Meinung (ebenso wie er). Recht.

Wir erfahren, dass er uns bei unserem anstehenden Trip ins Moor begleiten wird.

Tipps zum Moor

Svartkjil erläutert,

  • im Moor brauche man Steine, um sie zu werfen und damit zu prüfen, wie das Geräusch beim Landen ist bzw. ob der Stein sofort versinkt etc.
  • auch auf Gase solle geachtet werden. Man solle diese eventuell entzünden, was aber zugleich gefährlich sei. Im Zweifel soll man dahingehen, wo es kälter ist. Da ist weniger von dem gefährlichen Gas. Wir bekommen einen Funkenspritzer, um zu checken, ob sich Gas entzündet. Dabei ist größte Vorsicht geboten.
  • Erinnerungsvermögen sei ebenfalls wichtig.
  • Pflanzen könnten Auskunft geben, weil ihre Standorte über deren Beschaffenheit etwas verraten können, also ob dieser eher wässrig ist oder fest.
  • Man solle nichts pflücken, ohne zuvor zu fragen.
  • Weiß man nicht weiter, bleibt man am besten stehen.
  • Rufen ist auch gefährlich, da es Tiere anzieht. Moorwölfe sind gefährlich, sehr leicht und nicht so groß wie Bergwölfe. Sie sind eher so groß wie Hunde und jagen in Gruppen.

Einige der heimischen Pflanzen sind gefährlich:

  • Schlingpflanzen; z.B. bei faulig-süßem Geruch
  • Torfmoos; sieht stabil aus, ist aber überwiegend aus Wasser – der oben beschriebene „Steintest“ klappt da nicht
  • Schwimmende Wassersprossen; Fäden, die sich rasch vermehren und ins Wasser ziehen. Hierzu dient die Sichel, die ein jeder erhält. Damit muss man diese Pflanze nah an den Füßen abschneiden.

Die Ahnin möchte offenbar gerne Torf im Moor abbauen, weil es einen guten Wert hat, sagt Svartkjil. Es dichte zum Beispiel hervorragend Dächer und Wände und könne zudem als Brenngut verwendet werden. Man müsste für den Abbau aber Laufstege im Moor bauen, was nicht ganz einfach sei.

Svartkjil erzählt davon, wie er zu unserer Sippe kam. Er betont mit einigem Stolz, dass er frei sei. Er habe weder Mutter und Vater. Es sei in Fleuven entschieden worden, dass er hier her kommen solle. Seine Gabe sei sein herausragender Intellekt, denn er sei schlicht schlauer als andere. Allerdings wird uns schnell klar, dass er auch recht emotionslos ist. Wenn es um Dinge geht, in welche Gefühle involviert sind, scheint er äußerst unbedarft.

Er wurde den Karnagh zugeteilt, damit ohnehin schon starke Sippen nicht noch stärker werden und andere, schwächere Sippen übernehmen. Seine Definition von „frei“ ist nicht ganz einleuchtend in meinen Augen, doch ich sage nichts dazu.

Seit wir von dem Teich im Berg wissen, fasziniert er mich. Ich würde gerne dort hinab tauchen und herausbekommen, wie tief der Teich ist. Mir ist aber nicht klar, wie ich in der Dunkelheit dort etwas sehen könnte. Auf das Problem mit dem Licht unter Wasser angesprochen meint er, dass phosphoreszierende Steine funktionieren würden. Als ich ihn näher betrachte, stelle ich fest, dass er sehr zweckmäßige und wasserfeste Kleidung trägt. Die Art der Verschmutzung lässt mich vermuten, dass er sonst wohl einen Poncho oder sowas trägt. Er will uns zeigen, was für schwierige Aufgaben man ihm seitens der Gemeinschaft vorlegt und erzählt uns von einer seiner letzten. Eine Ahnin habe Teile einer Kette besessen, aus welcher sie eine ganze Kette anfertigen lassen wollte. Es seien 6 einzelne Kettenstücke aus jeweils 5 Ringen gewesen.

Als man einen Schmied gefragt habe, was er für die Arbeit wolle, habe dieser gemeint, für eine ganz neue Kette mit 30 Gliedern wolle er 140g von Svartkjils gutem Kraut. Wenn er die alten Kettenglieder bearbeiten solle, wolle er dagegen für das Öffnen und Schließen eines Gliedes jeweils 25g vom feinen Kraut. Man war sich nicht sicher, was billiger sei.

Kjaelnyr und ich denken darüber nach und kommen auf eine Lösung, wonach man eines der Kettenglieder "opfert" und mit deren Ringen die anderen verbindet. Was fünfmal Öffnen/Schließen braucht, also 125g kosten würde.

Offensichtlich war man über den Geschäftssinn des Schmiedes erbost und fühlte sich beleidigt, weswegen man davon absah überhaupt mit ihm Geschäfte zu machen.

Svartkjil erzählt von seinem Wunsch nach einer Frau, mit welcher er Kinder haben könne. Er sieht seine statistischen Chancen eher schlecht, da er einem gefährlichen Beruf nachgehe und keine Frau seines Alters in unserem Dorf „frei“ sei. Seine Versuche die bereits vergebenen Frauen ihren Männern abspenstig zu machen scheiterten alle kläglich. Nach seiner Schilderung war sein Vorgehen allerdings auch direkt und geradezu tölpelhaft. Er schilderte den Ehefrauen den mangelnden Wert ihrer Ehemänner, unter anderem auch der Ahnin Joslin. Das hat natürlich keinen Erfolg gehabt. Er führt dies darauf zurück, dass man ihm nicht ausreichend traue, was wiederum daran liege, dass er nicht das Blut der Sippe habe, sondern von außen hinzukam. Nun ruhen seine Hoffnungen offenbar in der nachwachsenden Generation von Mädchen – bezüglich welcher er uns als direkte Konkurrenz sieht. Großartig.

Als der Abend fortgeschritten ist und wir uns langsam Richtung Bett verfügen wollen, gibt uns Svartkjil (noch) ein Rätsel mit auf den Weg, das uns amüsieren soll.

Das erste ist des Schiffes Feind                 

beim zweiten bin ich selbst gemeint.           

Das dritte ist Präposition,                              

das vierte sitzt auf des Grafen Thron.          

„Leck mich am Arsch“

 

Nachdem wir das Rätsel gelöst haben, beginnen wir kurz mit dem Entwurf eines Gegenrätsels, bringen es aber vorerst nicht zu Ende.

Am folgenden, grauen und kalten Tag reparieren wir Dächer mit Ried. Anschließend gehen wir zur Ahnin Friga, meiner Großmutter, und erzählen von den Ringen. Offenbar wusste sie bereits davon, denn sie sagt, sie hätte uns erwartet…

Die Ahninnen haben offenbar beschlossen, uns die Ringe zu überlassen. Unter anderem war ihnen wichtig, dass wir lernen, dass sie uns vertrauen.

Svartkjil habe zudem gesagt, dass es besser sei, die Fulguritsteine zu bewahren anstatt sie zu verkaufen. Es könne mal erforderlich werden, das Bild zu vervollständigen, um irgendwas darauf zu erkennen.

Malik muss nach uns auch zu den Ahninnen und kehrt irgendwie geknickt zurück. Später erfahren wir, dass er wohl bei seinem Lehr-Ausflug nach Uster was gestohlen hat.

In der Lebhalle erkennen wir eine uns unbekannte Frau, um die einige Erwachsene sich versammelt haben. Sie hat seltsame Steine bei sich, die zu einer Art Lampe gearbeitet wurden. Sie ist schon was älter und hat rote Haare sowie bräunliche Haut. Ihre Gewänder aus Leinen waren wohl mal blau gefärbt, was eher ungewöhnlich ist. Das Besondere an ihrer Ware ist, dass ihre Lampen mit einem Öl betrieben werden, welches nicht rußt. Arestine Grau (sprich: Grá-u) heißt die Dame und ist Händlerin in Uster. Macht wohl "Treks" von hier nach da und scheint auf "veränderlichen Wegen" unterwegs zu sein. Sie war wohl mal unterwegs von Uster nach Warang, als sie von Slats angegriffen wurde. Manche seien sehr groß, alle dünn und eiskalt. Sie tragen keine Waffen, haben aber gefährliche Finger. Svartkjil zeigt wenig Interesse an ihrer Ware und meint, er komme auch alleine dahinter wie das ginge. Arestine macht ihn darauf aufmerksam, dass er für die Erforschung jedoch Zeit benötige, über die er vermutlich nicht ausreichend verfüge.

Arestine erzählt so schnell und viel, dass ich ihr kaum folgen kann. Vest-Manaia (ist das eine Stadt?) wurde von Vesthendrek gegründet. Daneben gäbe es Uster, Warang, Skael und Farborg. Aus dem Süden griffen die Horden der Jalpur an. Die vier Städte hätten den Angriff nicht alleine abwehren können. Denn die Jalpur hätten wendige Schiffe gehabt, die an unseren vorbeisegeln konnten, um etwa eine Blockade zu durchbrechen. Sie entfesselten außerdem „den Feuerdrachen“, überall sei Dunst gewesen, so dass niemand etwas sehen konnte. Der Seefürst sah dennoch was und navigierte hindurch. Vesthendrek (aus Skael) erkannte die schlechte Lage. Er einte die 4 Städte (vor mindestens 30 Wintern) und führte sie. Skieve war sein Steuermann. Sie segelten durch die (beim ersten Erzählen sagte sie „schwebenden“, anschließend nur noch „schwimmenden“) Inseln von Manaia. Der Graf komme von dort, so wie überhaupt alle vier Grafen. Er steht über den Sippen. Sie sind alle von Vesthendrek entsandt. Die Thane ... (Faden verloren)

Arestine meint, es müsse jemanden geben, der die Sippen untereinander "bremst", wenn das „Blut kocht“. Das erledige der Graf.

Sie kannte meine Mutter, Judith, und bezeichnet sie als sehr selbstständige Frau. Sie sei in ihren Laden gekommen und habe ihr Dinge aus den Bergen gebracht. Z.B. den Pelz eines Grauwolfes. Meine Mutter war Jägerin (was mir aber bekannt war). 

Am Abend des folgenden Tages geht es in einer Art feierlicher Prozession in die Halle. Malik steht an einem Pfahl draußen angebunden, wo es kalt und ungemütlich ist und die anderen seine Schande sehen. Dies ist die Strafe für seinen Diebstahl (s.o.). Innen werden die Kinder von den Ahninnen gelobt, alle nacheinander - auch Malik. Offenbar sind wir nun alt genug, um an den Sitzungen in der Lebhalle regelmäßig teilzunehmen, bei welchen wichtige Dinge besprochen und entschieden werden.

Die Ahninnen erzählen auch was von drei Kongregationskrediten, die wir erwirtschaftet haben. Sie zeigt uns drei goldene Plaketten. Noch cooler sei ein Vest Manaia-Kredit. Ein Uster-Kredit sei ein anderer, besserer Kongregationskredit als unserer aus Fleuven. Daneben gibt es noch kleinere Kongregationskredite.

Joslin berichtet sodann aus Uster. Eine große Brücke, die gebaut werden soll, verzögert sich im Bau und sie wird dieses Jahr nicht fertig. Es fehlt an Arbeitern - aufgrund einer Entscheidung in Uster. Für uns bedeutet das starke Verzögerungen im Waren-Transportwesen.

Meiner Einschätzung nach halten die Ahninnen viel von Svartkjils Rat. Einige der Männer und Frauen schätzen ihn dagegen erkennbar nicht so sehr. Warum das so ist, lässt sich nach unserem Gespräch mit ihm leicht nachvollziehen.

Was die Nachfolge der Ahninnen angeht, wäre Dina von alters wegen eher dran als Anig (Mutter von Kjaelnyr). Doch Dina ist eher familienorientiert und hat nicht so großes Talent für diese Führungsaufgaben. Anig ist dagegen umtriebiger und irgendwie geeigneter.

Was den Stand der Männer angeht, zeichnet sich eine erkennbare Rangfolge ihres „Gewichtes“ ab. Im Fall des Falles würde man wohl auf Jengwar hören. Stellan genießt etwas weniger Gehör, Svartkjil kaum welches. Er ist – neben seinen anderen Verfehlungen – auch zu jung.

Zu Malik sagen die Ahninnen: Er beleidigte den eisigen Wächter Kurn (=Ahn), den Freund des halbverschatteten Herrn Krode.

à Das soll wohl auf eine blumige Weise heißen, dass er was geklaut hat, als er in Uster war.

Kurz darauf gehen wir in die Moore. Gruppe: Einar, Malik, Sjard, Rokbur, Kjaelnyr, Anig, Svartkjil, Stan (alter, weißhaariger Mann), Aledis (Frau von Stan, kann nicht sprechen).

Man gibt uns weitere Tipps für das Verhalten im Moor (s.o.) Wir suchen Wollgras, Schnabelried, Sonnentau, etc.

Ich habe kein gutes Gefühl bei der Expedition ins Moor. Andere empfinden offenbar ebenso. Nur Sjard hat kein Problem mit der Umgebung - bis wir von vorne irgendwo das erste Mal Wolfsgeheul hören. Aus dem Wollgras kann man phosphoreszierendes Pulver machen, erklärt Svartkjil. Nach 20 Minuten kommen wir ans Ende des Pfades. Dort steht eine Hütte mit verschiedenem Zeug, das man zum Überleben braucht.

Ich behalte mein mulmiges Gefühl, Malik ebenso. Die anderen entspannen sich nach und nach.

Nach einiger Zeit finden wir eine Insel mit Büschen aus Wollgras. Die Ernte entpuppt sich als schwieriges Unterfangen, da das Wollgras äußerst zäh ist. Wir müssen ordentlich säbeln, um es abzuschneiden.

Die Nächte im Moor zeichnen sich aus durch ein memorables Maß fehlender Qualität. Ich werde alle Nase lang wach, entweder, weil Kjaelnyr pissen geht oder weil irgendwas anderes im Moor mich weckt.

Einmal erwache ich in der Nacht und sehe im Moor einen ca. 2 Meter hohen Bogen aus Licht, welcher wuchtig pulsiert. Kjaelnyr, der ebenfalls erwacht, sieht ihn nicht. Ein Gefühl sagt mir, dass dieses pulsierende Ding auch ganz anders aussehen könnte. Schließlich sehe ich in dem Licht eine Gestalt. Es ist ein alter Mann, gekleidet in einen mattweißen Anzug. Weitgeschnittene Hose, weißes Hemd und Sakko aus Leinen. Er wirkt gut genährt, hat ein verknittertes Gesicht und leicht graue Haut. Der Typ ist ziemlich überrascht, dass ich ihn sehen kann. Er redet mit mir und sagt ich hätte ein Talent, weil ich ihn sehen kann. Er sei kein Geist und wolle mir nichts tun. Kjaelnyr könne ihn auch sehen, wenn er durch den Ring schaue (er nennt den Ring ein "Werkzeug"). Er erläutert, ich könne damit meine Gabe auf ihn ausdehnen, wenn ich es zuließe. Nach einem kurzen Zögern (ich ahne, dass hier auch etwas Schlechtes geschehen könnte) "lasse ich es zu" und Kjaelnyr sieht die Gestalt tatsächlich.

Der Typ sagt, er sei eine Kraft. Er habe keinen Namen und es gäbe noch andere wie ihn. Ein Gott sei er nicht. Er erzählt seltsame Dinge von „größeren und kleineren radioaktiven Kräften“. Nur sehr wenige Menschen könnten solche wie ihn sehen. Er interessiere sich für bestimmte Energien. Stan sei in einem seltenen Zustand des Gleichgewichts, welcher solche Energien erzeuge. Tatsächlich lassen Äußerungen von Stan am Vorabend vermuten, dass er eine Art inneren Frieden gefunden hat. Die "Kraft" sagt, es sei nicht gut, wenn alle Menschen so seien. Wenn ich es richtig verstehe, befürchtet sie, dass sonst nichts mehr geschehe.

Bei unserer Rückkehr sehen wir einen Reiter, der sich vom Dorf entfernt. Der Überwurf seines Pferdes zeigt eine steinerne und von Eis überzogene Faust. Es ist das Zeichen der Grendlinge, einer Sippe aus dem Osten von Fleuven. Unsere Sippe lag eigentlich immer im Zwist mit denen. Die neiden uns unser Papier. Der Typ macht Svartkjil auch ziemlich doof an, aber es kommt zu keiner Auseinandersetzung. Svartkjil droht ihm, er werde ein Pulver über sein Pferd werfen. Später erläutert er uns gegenüber, er habe das Zeug nie ausprobiert, aber es müsse ein Pferd wild werden und durchgehen lassen.

Im Ort hört man, der Typ habe behauptet, dass Friga ihre Ehemänner umgebracht habe. Diese Beleidigung richtete er wohl an Stellan. Daher wird es wohl ein Duell geben.

In der Lebhalle erzählen uns die Ahninnen, was nun ausbildungstechnisch mit uns geschehen wird. Wir hätten drei Jahre Ausbildung vor uns, anschließend ein Jahr Militärdienst. Wir sollen drei verschiedene Lehrstätten je ein Jahr besuchen. Man wird versuchen unseren Begabungen zu entsprechen, wir sollen aber auch der Sippe dienen. Anschließend werden wir "gewählt". Erstes Vorrecht bei der Wahl habe der Graf. Seine Aufmerksamkeit werde eventuell geweckt, wenn man sich im Militärdienst hervortut. Als nächstes dürfen die Seefürsten wählen, dann Gemeinden, Kongregation, dann Dorf (letzteres aber nur mit Zustimmung der Ahninnen). Falls das nicht geschieht, kommt man in einen Beruf, den man mit den Ahninnen gemeinsam bestimmt.

Auf Nachfrage erkläre ich, dass mich das Bardentum interessiert, ebenso für die Seefahrt. Hintergrund ist natürlich, dass ich weit hinaus will, um meiner Neugier zu genügen und mehr über die Welt und ihre Legenden zu erfahren. Insofern hätte ich auch jeden anderen Beruf begrüßt, der mich weit herumbringt. Da ich kaum etwas von richtigen Barden weiß, habe ich auch keine Ahnung, ob das meine Berufung ist. Ich gehe nur davon aus, dass Barden eben viel über die Welt und ihre Geheimnisse erfahren. Seeleute aber auch, doch benötigen sie nach meiner Einschätzung mehr Geschick, als ich besitze. Gleiches gilt für Söldner, bei welchen mangelndes Geschick mindestens ebenso weitreichende Folgen haben dürfte.

Kjaelnyr erklärt, er wolle Jäger werden. Die anderen äußern ihre Wünsche und die Ahninnen beraten. Bei Kjaelnyr und mir entscheiden sie, dass wir „über Kreuz“ lernen sollen. Offenbar sollen die drei Jahre mehr dazu dienen, in andere Berufe reinzuschnuppern. Ich soll quasi erst einmal etwas Bodenständigeres tun, bevor ich mich einem geistigen Beruf widme.

Daher soll ich zunächst Jägerei/Försterei lernen. Anschließend soll ich zu den Bauern in die Hochebenen gehen. Ich soll mich dort auskennen, etwas über Land und Leute erfahren.         

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Arian
Rokburs Notizen 2
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Rokburs Notizen 2

Jahr 47 der Besiedlung von Uster, Tag nach der Rückkehr aus dem Moor

Waren in dem verdammten Moor. Es war unerträglich. In einer Nacht dachte ich fast, ich hätte komplett meinen Verstand verloren. Könnte Kjaelnyr nicht bezeugen was passiert ist, wäre ich nun überzeugt davon, dass meine Fantasie mir einen Streich gespielt hat. Ich konnte schon wieder nicht schlafen, als ich mitten in der stinkenden, quäkenden Dunkelheit des Moores einen hellen Lichtbogen sah, der bei genauem Hinsehen zu einem Mann in strahlend weißer Kleidung wurde. Ja, ich weiß auch wie verrückt das klingt.

Trotz der „Helligkeit“ des Mannes wurde keiner außer mir und Kjaelnyr wach. Der Mann stand gleich bei uns im Lager und redete ganz höflich mit mir, als er bemerkte, dass ich ihn sah. Er nannte sich eine „Kraft“ und meinte, er suche nach speziellen Energien. So wie ich es verstanden habe, meinte er eine Art Zustand, in welchem man ausgeglichen ist. Einer unserer Mitreisenden, der alte Stan, hatte am Tag vorher etwas Ungewöhnliches gesagt, nämlich dass er eine Art Frieden in sich drin gefunden habe. Die Gestalt meinte, es sei nicht gut, wenn zu viele in diesen Zustand geraten, denn dann „passiere“ nichts mehr.

Ich habe niemandem von der Begegnung berichtet, denn ich kann mir denken, was man dann wohl über mich sagen würde. Trotzdem will ich nicht schon wieder vergessen, was ich erlebt habe.

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Rokburs Notizen 3

Jahr 47 der Besiedlung von Uster, Tag der Ausbildungszuweisung durch die Ahninnen

Als wir vom Moor zurückkehrten und schon fast beim Dorf waren, ritt uns von dort ein Grendling entgegen. Er hielt kurz an um Svartkjil zu verspotten, doch dieser verstand es den dreisten Grendling mit einer Drohung zu verscheuchen. Wer hätte ihm das zugetraut?

Man sagte uns später, der Grendling habe berichtet, dass ein anderer aus seiner verlausten Sippe meine Oma Friga damit beleidigt habe, sie hätte ihre Ehemänner umgebracht. Nun kommt es wohl zu einem Duell. Einer von Frigas Söhnen wird wohl für ihre Ehre eintreten, also Stellan oder Aarod.  

Wir konnten aber kaum über diese ungeheuerliche Sache nachdenken oder reden, denn kaum hatte man uns davon berichtet, wurden wir aber auch schon zu den Ahninnen gerufen, um mit ihnen über unsere weitere Ausbildung zu sprechen. Sie haben erklärt, was uns erwartet. Drei Jahre Beruf lernen, ein Jahr Militär. Man will versuchen, unsere Begabungen zu berücksichtigen. Ist das gut oder schlecht? Meinen sie Wünsche – oder Begabungen? Was will ich eigentlich mal machen? Ich hab keine Ahnung. Ich will rumkommen und die Welt sehen, mehr über sie erfahren. Könnte wohl mit einigen Berufen klappen. Ich hab ihnen gesagt, ich würde gerne ein Barde werden. Jetzt könnte ich mir eine dafür reinhauen. Ob ich das wirklich kann, weiß ich doch gar nicht. Auch nicht, ob ich das will. Wichtig ist mir, dass ich dann sicher viel herum komme und über die Welt erfahre, Orte sehe und Geschichten höre. Aber es gibt viele Berufe, die einen die Welt sehen lassen. Seefahrer, Soldat, Händler und sicher noch viele, viele mehr.

Ich war erstaunt, als ich hörte, was für Berufe es noch so gibt, von denen ich nie gehört habe. Wie soll man was wählen, wenn man kaum was kennt? Ist darum sicher gut, dass wir erstmal einige Sachen ausprobieren.

Friga sagte, ich solle erstmal was ganz anderes machen, was „Bodenständiges“ sagt sie. Also wollen sie mich zu den Jägern schicken. Ich finde das zwar spannend, aber ob ich dazu wirklich tauge? Was soll’s, ich muss es wohl versuchen. Könnte schlimmer sein. Wenigstens bin ich nicht im stinkenden Moor.

Kjaelnyr möchte gerne zu den Jägern, soll aber auch erstmal was ganz anderes machen.

Sjard soll zu Ingenieuren in die Ausbildung gehen, was sich sehr interessant anhört.

Malik dagegen jammert, weil er im Hafen arbeiten soll. Er meint, er werde im Kistenschleppen ausgebildet. Recht.

Konnte nicht schlafen, weil mir so viel durch den Kopf geht.

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